Vorteile einer Dachbegrünung

Dachbegrünung

Vorteile einer Dachbegrünung gibt es viele, sodass sich die Anlage eines Gründachs ungeachtet der etwas höheren Kosten durchaus rechnet.

Eine Dachbegrünung bietet sich grundsätzlich für Flachdächer und leicht geneigte Dächer an, und zwar nicht nur für Garagen- und Carportdächer. Sie kann im Neubau mitgeplant oder im Rahmen einer Flachdachsanierung ausgeführt werden.

Es wird zwischen einer intensiven und einer extensiven Dachbegrünung unterschieden. Bei einer intensiven Dachbegrünung handelt es sich um eine aufwändige Begrünung mit z.B. kleinen Sträuchern und Stauden oder auch Rasenflächen, welche einer regelmäßigen Pflege bedürfen. Eine extensive Dachbegrünung hingegen erhält sich weitgehend selbst, da hier verschiedene äußerst anspruchslose Sedum-Arten oder auch Kräuter, Gräser und Moose zum Einsatz kommen. Diese Pflanzen vertragen sowohl Frost als auch Hitze und Trockenheit. In Hitzeperioden ziehen sie sich zurück und treiben nach Ablauf wieder frisch aus. Je nach Wunsch kann das Saatgut so zusammengestellt werden, dass sich von April bis Oktober weiße, rote, gelbe, blaue oder aber auch bunte Blütenteppiche ausbilden und fast durchgehend eine der Arten blüht (s. unten Fotos: Bauder).

 

Viele Bauherren entscheiden sich in erster Linie aus ästhetischen Gründen für ein Gründach. Nicht zu vernachlässigen sind jedoch auch die technischen und ökologischen Vorteile:

  • Begrünte Dächer bieten Tieren und Pflanzen zusätzliche Lebensräume, sodass sie zur Biotopanreicherung beitragen. Es kommen z.B. auch besonders bienenfreundliche Pflanzenmischungen in Frage. Im Falle eines Intensivdachs entsteht bei kleinen Grundstücken wertvolle zusätzliche Nutzfläche die als Dachgarten oder auch für den Obst- und Gemüseanbau ausgelegt sein kann.
  • Die Pflanzen filtern Feinstaub und Luftschadstoffe wie z.B. CO2 aus der Luft und verbessern somit das örtliche Mikroklima.
  • Durch die Verdunstung des gespeicherten Regenwassers wird die Umgebungsluft abgekühlt und befeuchtet.
  • Der Abfluss von Niederschlagswasser wird durch die Dachbegrünung verringert und verzögert.
  • Im Winter stellt ein Gründach eine natürliche Wärmedämmung dar und führt zur Einsparung von Energiekosten
  • Im Sommer sorgt es für angenehm kühle Temperaturen in den darunterliegenden Räumen
  • Die Vegetationsschicht des begrünten Dachs bietet zudem einen erhöhten Schallschutz
  • Ein fachgerecht ausgeführtes, begrüntes Dach ist vor Wettereinflüssen und extremen Temperaturunterschieden geschützt, was seine Lebensdauer erhöht –  ganz im Gegensatz zu der Befürchtung vieler Bauherren, dass durch die Begrünung Schäden am Gebäude entstehen könnten.

Die genannten Vorteile einer Dachbegrünung sprechen für sich. Dem entgegen stehen die höheren Kosten und ein gegebenenfalls höherer Aufwand im Falle von aufwändigeren Dachreparaturen. Hierbei sollte jedoch geprüft werden, ob in der jeweiligen Region Fördergelder von Städten, Gemeinden oder Ländern zur Verfügung stehen, welche die tatsächlichen Kosten wiederum verringern könnten.

Der Aufbau eines Gründachs setzt sich aus mehreren Schichten zusammen. Zunächst wird als oder auf der vorhandenen Dacheindeckung eine wurzelfeste Dachfolie aufgebracht. Diese wird anschließend mit einem Schutzvlies überdeckt, gefolgt von einer wasserspeichernden Drainageschicht aus z.B. Lava. Darauf folgt ein Filtervlies, welches verhindert, dass Feinteile aus der Erde die Drainageschicht verstopfen und schließlich ein spezielles Pflanzsubstrat sowie abschließend das gewünschte Saatgut oder aber eine speziell vorgefertigte Pflanzenmatte. An den Dachrändern werden perforierte Dachrandprofile eingebaut.

Eine Genehmigung für eine Dachbegrünung muss nicht eingeholt werden. Bei einem Bestandsgebäude muss jedoch vorab die statisch zulässige Dachlast geklärt werden. Beim Neubau wird diese von vorne herein in Abhängigkeit von der gewünschten Ausführung (Substratstärke, intensive oder extensive Begrünung etc.) entsprechend vom Statiker berechnet und ausgelegt.

 

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